sascha
25.09.1963 - 02.09.2013

Kontakt: sascha@sascha-rummel.de

Mediathek: Kometenseife

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Hey, Sascha,
Liebster, Du!

in der Turnhalle, die du Pfingsten 1979 zum Jugendfestival vor der Schülerinvasion aus Sachsen Anhalt bewachtest, an dem Ort, wo wir uns das erste Mal begegneten, schließt sich nun unser Kreis.

Jahre später, in einem Alter, in dem wir beide wussten, was wir wollten, tratest du mit einer Wucht in mein Leben, mit Selbiger verlässt du es.

Ja ich bin traurig, ich weine und doch bin ich unendlich glücklich. Unsere 18 Jahre des Zusammenseins sind so bewusst erlebt und erfüllt, das hilft mir stark zu sein für den Alltag.

Du warst mein Ritter, als du mich mit erhobenem Paddel schwingend und kampfeslustig vor den angreifenden Schwänen zu "Mecklenburg Vorpommern" beschützt hast. Durch deinen mutigen Einsatz konnten wir die Eisvögel beobachten.

Die Eisvögel nisten auch hier.

Du bist in viele Rollen geschlüpft.
Während eines Geschäftsessens von mir betrat plötzlich ein Mann den Raum. Ich spürte, mit diesem Mann stimmt etwas nicht. Komischer Bart, karierte Schiebermütze, schwingender Gang- erst als dieser Mann auch noch herausfordernd zwinkert am Nachbartisch Platz nahm und sich ne gepflegte Molle Bier bestellte, erkannte ich ihn. Du warst das.
Wir haben uns hinterher kringelig gelacht.

Du hast mir Gedichte geschrieben und mich zu Weihnachten mit Geschichten beschenkt. Mit kleinen und großen, von dir zelebrierten Gesten, täglichen Aufmerksamkeiten und deinem unerschöpflichen Wissen, konntest du meiner Liebe sicher sein.

Liebster, ich werde unsere Treppenhasche missen.

Gleichzeitig tröste ich mich, denn das größte Glück für das du sorgtest, habe ich um mich. Sophie, Elias und Benjamin.

Die Kinder durften bewusst erfahren, welch liebevoller, aufmerksamer, herzlicher präsenter Mensch und Vater du bist. Das macht mich glücklich, das beruhigt mich in dieser bewegenden Zeit. Mehr will ich mir nicht wünschen.

Wir haben Dir einen Platz ausgesucht, an dem wir trauern und uns erinnern können.
Die Jungs sahen Laubfrösche springen, das Krächzen der Silberreiher war zu hören.
Wir sind überzeugt, das gefällt dir.

Pass gut auf unseren Buntahorn auf. Lass ihn wachsen und gedeihen. Wir wollen uns am Farbspiel der Blätter erfreuen.

Wir lieben Dich.

Bettina

11. November 2012. Mersin, Türkei.

Ich bin 25 Jahre alt. Meinem Vater habe ich meine neue Straße, mein neues Viertel, meine neue Stadt gezeigt. Ich habe ihn bekocht, in einer für ihn noch fremden Sprache Zigaretten gekauft und gemeinsam mit ihm verwickelnde Gespräche mit Mersiner Universitätsprofessoren geführt, wobei auch viel Rakı seinen Einfluss auf den Diskussionsverlauf nahm.

Zum Abschluss bringt mich mein Vater ins Bett. Er stopft die Decke unter den Seiten meines Körpers fest – wie er das auch vor 25 Jahren schon tat. Dann wickelt er meine immerfort eisigen Füße in den dünnen Stoff, der an diesem ausnahmsweise ungemütlichen und regnerischen Mersiner Wochenende nicht zu wärmen vermag. Das Haus, in dem ich lebe, ist nicht isoliert, hat einfach verglaste Fenster, keine Heizung und zumeist ausschließlich kaltes Wasser.

Alles spielt keine Rolle, denn der Kuss, den ich jetzt auf die Stirn gedrückt bekomme, spendet genug Wärme.

Sophie Rummel

Unsere Begegnung mit Gott

Herbst oder Winter, 1984 oder 85, wir waren zweites oder drittes Dienstjahr, genau weiß ich es nicht mehr. Es war die Nachtschichtwoche und die Baustelle Treptow musste "bewacht" werden. Wir beide wurden während der Vergatterung eingeteilt. "Absicherung Baustelle Treptow, Genosse Rabe und Genosse Rummel. Anmarsch in Dienstuniform, selbständig" - "Zu Befehl, Genosse Leutnant!" gaben wir zurück, das zufriedene Grinsen mühsam verbergend. Außenposten Treptow war für uns der Himmel auf Erden. Damals wurden bestimmte Baustellen noch bewacht, damit der "Klassenfeind" dort nicht subversiv aktiv werden konnte. Man muß sich das vorstellen, eine ganz normale Baustelle, ein Bürogebäude im Rohbau, einzelne Wirtschafts- und Versorgungsgebäude, Betonmischer, Kieshaufen, Steine, verschiedenste Baumaterialen, Schlamm, Nässe, Kälte...zwei junge Kerls an vorderster Front. Hui, wie spannend! Ohne uns vorher abgesprochen zu haben, sind wir natürlich in Zivilkleidung dort aufgetaucht, die Felddienstuniform im Rucksack. Postenübergabe im Bauwagen, alles OK, Anruf bei der Objektwache: "Dienst ordnungsgemäß angetreten - Ende!".

Nacht. Der Bauwagen wurde erstmal auf erträgliche Temperaturen gebracht. Der übliche Nachtdienst begann mit Radiohören, lesen, tratschen, alten Erlebnisse, neuen Plänen. Dann mal ne Runde schlafen. Wieder reden. Irgendwann musste mal ein Objektrundgang gemacht werden. Also mal kurz raus in die Kälte, Jacken an, Waffen an, Taschenlampen, Mützen auf...na dann mal los. Unsere Schritte hallen leer durch die dunklen Räume. Wir erfreuen uns an den Echos, die unsere Schritte machen, manchmal klatschen wir in die Hände oder stoßen kurze Schreie aus, weil es so schön halt. "Klingt ja wie inner Kirche, wa?" - "Ja!"

Und dann fangen wir an zu singen, wie zwei Klosterbrüder im Konvikt; langtönige Choräle, aneinandergereihte Vokalisen. Der Raumhall vervielfacht unsere Gesänge und umschließt uns. Wir klettern die Tonleitern hoch und wieder runter, singen Terzen und Quinten. Für Momente fühlen wir uns wie im Himmel. Unsere "gregorianischen Gesänge" dauern gefühlt eine Stunde. Danach sind wir geläutert, sauber und zufrieden, wie nach einer langen, warmen Dusche.

Axel Rabe

Ich steige nicht aus, dann müssen sie mich schon töten

mit diesem Spruch von Sascha an zwei überforderte Schaffner endete auf dem Münchner Hauptbahnhof um 23 Uhr unser legendärer Ausflug zum Oktoberfest. Kurz danach konnte ich ihn unter Vorlage der Fahrkarten aus den Fängen der kleinlichen Bahnbüttel befreien und auf den Schreck mussten wir aber doch erst mal im Bordbistro, dem sterilen und ungemütlichen Westersatz für unsere gute alte Mitropa, ein Bier trinken. Dann ging es schnarchend und wahrscheinlich übelriechend im Liegewagen zurück nach Berlin.
Oft haben wir diese Geschichte erzählt und so richtig lachen konnten Bettina und Helge darüber nie, wir schon.

Dank Sascha wusste ich schon mit zarten 20 Jahren, dass jeder gute Film aus Haupt-, Rahmen- und Nebenhandlung besteht. Jetzt beim Schreiben kommt mir der Gedanke, in meiner Beziehung zu Sascha war es auch so.
Vorgesetzter und Untergebener, Bauherr und Architekt, Regisseur und Statist, Bierkönigin und Präsident und dann zukünftig auch noch Vermieter und Mieter. Alles Kombinationen, bei denen man nun nicht wirklich von einer engen persönlichen Freundschaft der Beteiligten ausgehen würde.
Wir haben es aber tatsächlich geschafft, dass unsere Freundschaft die Hauptrolle bekam und wir gemeinsam trotzdem erfolgreich die Nebenrollen meisterten. Seht ihr jetzt noch durch?

Egal, lasst uns ein Jever auf Sascha trinken, Prost.

Pit

Leichtigkeit mit Dir,

selbst in der militärischen Grundausbildung. Surreale Zoten machen uns stark.

Wie ein Adler mit Dir vom Königstein stürzen, auf das kalte Fass Bierfass in der Kirnitzsch.

Das Spaßfilmen erleben durch Dich.

Mit Dir Bier trinken – eines der schönsten Vergnügen.

Die Ostsee genießen in großer Familie. Aber auch Zeit für sich und eine Präsidentenverkostung.

Mit Dir ein neues Haus bauen, in das wir Deinen Humor, Deine Kraft, in das wir Dich mitnehmen.

Helge

Lieber e.s.m.

Ehrlich gesagt, bin ich etwas überfordert mit der Idee, mein schönstes Erlebnis mit dir zu erzählen. Es gibt einfach zu viele davon. Gerade jetzt, da ich deine Webseite erneuere – über die Rechnung sprechen reden wir später.

Die ganzen Fotos, die Frank Neumann Shows (ja, sie sind wieder da und es bedarf einiges an Überwindung sie anzusehen), die Faschingsfilme und und und. Ich Sage dir, das Projekt 'Kometenseife' ist aktueller denn je.
Aber ich schweife ab und will zurückkehren in eine Zeit, die für uns beide gleichzeitig die schlimmste UND schönste Zeit war. Eine Zeit, in der wir beschlossen, dass wir eigentlich Brüder sind, die sich nach Jahren der Trennung endlich wiedergefunden hatten.
Cottbus.

Wenn es unsere Zeit zuließ, und sie ließ es ziemlich oft zu, gingen wir abends auf ein Bier in eine der angesagtesten Kneipen in Cottbus. Studentenklause, F-Burg, Schweins... Am liebsten jedoch mochten wir die Münze. Ein kleines Lokal in einem Abrisshaus, so bizarr wie seine Gäste. Nach dem obligatorischen Abendessen – "Wir nehmen 2 mal die Suppe. Was gibt es denn heute für Suppe?" "Na, Suppe" Vermutlich war es immer ein Gemisch aus den verschiedensten Eintöpfen der vergangenen Tage - begannen wir unsere Arbeit an diversen Projekten. Unsere Faschingsfilme, Pentaphotophonetika oder Gedichte, die wir lauthals auf dem Nachhauseweg in die Nacht rezitierten, sofern wir nicht gerade Brechts 'Mutter Courage' in die Dunkelheit gröhlten. Entstanden ist dabei ein Gedichtband. Du wirst mich jetzt berichtigen wollen, indem du ihn als eines der wichtigsten lyrischen Werke des vergangenen Jahrtausends hinstellst. Mach wie du denkst, es hat ohnehin einen Namen: Gemeinsamenspruchen.

I
Trübes Bier
Durch Klopfzeichen verstümmelt
Gemeinsamenspruchen
Und immer nur Jandeln

Der Obergurt
Ist er denn ein Täubchen?

Die Tauben,
Letzte Hoffnung der Tauben.

II (Oder hundert Jahre)

Aus Eifersucht
Hab ich's mit dem Ei versucht
Und eifrig tanzen Elfen
Aus Elfenbein
Und Eiffelturm.

Ich denke, damit hatten wir schon damals alles gesagt, oder?
In Liebe, steno

steno RT kaluba

Ein dickes Dankeschön mit 7 Jahren Verspätung

Es ist Freitag der 08.März 2013, früher Nachmittag. Unseren Winterurlaub hatten wir um 2 Tage verkürzt, weil das Wetter nicht wie Winter war und die Unterkunft mich irgendwie an eine Zeit erinnert hat, an die ich mich nicht mehr erinnern wollte, zumindest nicht im Urlaub.

Mein Handy klingelt, ich gehe ran:" wann willst Du`n gehen?", wie gehen und wohin, "na an welchem Tag, die spielen doch die ganze Woche". Der Groschen fällt bei mir so langsam. Ich hatte nicht einmal zu hoffen gewagt, dass Sascha Karten für das schon nach wenigen Stunden ausverkaufte Club Konzert von Element of Crime bekommen konnte.
In meiner Verzweiflung hatte ich auch Sascha angesprochen, da er doch am Umbau des LIDO in der Cuvrystraße 2006 beteiligt war. Vielleicht bestanden ja über diesen Kanal noch Kontakte. Was ich damals nicht wusste, die Zusammenarbeit mit dem heutigen Chef war nicht wirklich einfach und Sascha musste sich stark überwinden den Chef noch einmal anzusprechen.

Der 23.04.2013 rückte näher, meine Vorfreude stieg ins Unermessliche. Wir wollten uns vor dem Konzert im Freischwimmer treffen, Essen, Trinken und dann entspannt ins Lido spazieren. Na hoffentlich geht das auch Alles gut, dachte ich noch auf dem Weg zum Eingang.
Dort passiert etwas, was ich so nicht erwartet hätte, der Chef wartet schon vor seinem Club auf uns. Selbst Sascha war von der herzlichen Begrüßung überrascht. "Man Sascha, schön dass Ihr da seid. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal etwas zurückgeben kann von dem was Du mit mir aushalten musstest. Im Nachhinein stellen sich viele Hinweise von Dir als notwendig und richtig heraus. Die Getränke gehen heute auf meine Kosten."
Dieses Angebot war für uns wie eine Erlösung, weil das Trinken hatten wir ja beide in Cottbus gelernt.

Während wir uns bei Sascha und Bettina nach dem Konzert verabschieden, läuft ein zufriedener Sven Regener mit seiner Freundin an uns vorbei zur U-Bahn.

Bert Wilde

Wir waren 13

als wir uns kennen lernten. Da begann unsere Freundschaft während der Sommerferien in Senzig. Wir spielten nicht "Räuber und Gendarm" und bauten auch keine Burgen am Strand. Nein, wir erzählten uns, wie wir Jungs die Welt empfanden in der wir leben.

Ich erinnere mich an einen Abend. Schon in der Dämmerung trafen wir uns in einem Boot, welches an einem dieser vielen Stege am Ufer des Krüpelsees lag und schauten mit einer Flasche Bier in der Hand über das glitzernde Wasser. Da zelebrierte Sascha begeistert seine Anschauungen über die Dialektik des Sozialismus. Ich hörte nicht uninteressiert zu, aber verstanden hatte ich wenig.

Jahre später traf ich Sascha in Berlin wieder. Wir beide hatten unsere berufliche Entwicklung im Bauwesen und das blieb stets unser gemeinsames Thema.
Nach der Wende mussten wir beide uns völlig neu orientieren. Sascha als gelernter Baumaschinist und Bauingenieur und Architekt versuchte es zunächst einmal mit praktischer Arbeit. Wir haben gemeinsam in der Werkstatt in der Streustraße in Weißensee Gips angerührt, um am Ende ein verkaufbares Produkt zu bekommen. Das war ein großer Spaß, brachte aber im Ergebnis wenig Penunzen ein. Wir verdienten nix, also musste eine neue Lösung her. Die fand Sascha auch bald. Aber zu den alljährlichen Werkstattfesten, die Anfang der Neunziger gefeiert wurden, war Sascha mit seinen Comedyfreunden regelmäßig mit neuen Kleinkunstprogrammen da und sorgte wieder für großen Spaß.

Sascha war der integere Partner bei allen Höhen und Tiefen, die ein unternehmerisches Risiko in sich birgt. Als es bei mir im Sommer 1998 nicht mehr weiter ging, verhalf mir Sascha zu einer Arbeit, bei der ich den Anstoß für einen anderen beruflichen Weg fand.
Unzählige Abende waren wir beieinander. Manchmal in der Kneipe aber oft in der weißgekalkten Küche tranken wir Bier und erzählten, was uns auf den Nägeln brennt.

Vor wenigen Wochen war Sascha mit seiner Familie bei unserer Hochzeit. Es war so, als wären sie schon immer dort bei uns in Zappendorf gewesen. Meine Frau empfand die große Wärme, die Neugier und überhaupt stimmten da so viele Sinne überein, dass man sich nur anschauen und nichts erklären musste. Ute dankt für diese kurze, intensive Begegnung. Es war der Beginn einer Freundschaft und wir hoffen sehr, dass die Fäden zu Bettina und den Kindern immer enger werden. Wir dürfen nichts aufschieben, wir müssen jetzt leben, den Augenblick genießen, so wie Sascha es getan hat.

Sascha, Du zuvorkommender, charakterstarker, kluger und lieber Freund!
Nun schauen wir wieder einmal auf die Wasserfläche ... leise hören wir das Largo von Schostakowitschs 14. Sinfonie.

..."Die, so ihn leben sahen, wussten nicht,
wie sehr er eines war mit allem diesen,
denn dieses: diese Tiefen, diese Wiesen
und diese Wasser waren sein Gesicht."...
(Rilke; Tod des Dichters, Vers 2)

Siegfried Letsch

Meine letzten Worte an Dich, lieber Sascha

Mit Eigenschaften wie Lebensfreude, Witz, Humor, Aufrichtigkeit und Toleranz, hast Du Dir stets Anerkennung und Beliebtheit verschaffen können. Nur deshalb haben sich unsere Wege immer wieder getroffen. Aus diesem Grund hast Du für immer einen festen Platz in meiner Erinnerung und meinem Herzen gefunden.

In bester Erinnerung - Dein Studienfreund Peter Herrmann

Peter Herrmann

Es ist schon über 20 Jahre her,

da habe ich mal abends mit Sascha zusammengesessen, ach es war eigentlich schon Nacht, und wir hatten schon mehrere Gläser Wein getrunken und Zigaretten geraucht.
Und er erzählte von seinen ganzen Projekten, arbeitstechnisch, filmtechnisch und Radio.... Ich fragte ihn: Mensch, wie schaffst du das denn alles? Du musst dich doch auch mal ausruhen!
Und da sagte Sascha: Weißte, Fassbinder hat mal gesagt, schlafen kann ich auch, wenn ich tot bin.
Und ich muss sagen, so hat Sascha auch gelebt.

Schlaf schön, Sascha.

Ach so: was ich noch vergessen habe:
Der Kaffee, der hat's gut, der kann sich setzen.
Der Tee, der muss ziehen.

Jutta Kempe

Und immer ging es lange

Ich habe Sascha - glaube ich - auf einer der vielen Parties bei André Anfang der 90ger oder ... bei einem Grand Prix bei Karsten kennen gelernt. Da wurde er mir als enger Freund von Axel und Torsten vorgestellt. Das liegt ja wirklich schon ewig zurück. Auch, als ich Sophie kennen lernte, und später Bettina.

Trozdem sah ich Sascha von allen wohl am wenigsten. Zum Geburtstag in der Wichertstrasse oft. Einige Male spontan vor und erst recht nachdem der Stuck und die Wände ... im ewig nicht fertig gewordenen Zimmer so aussahen, wie Sascha sie wollte. Manches dauert eben.

Mit auf Hiddensee oder bei einer Bierverkostung war ich nie ... keine Ahnung warum. Es hat sich nie ergeben. Dafür aber unsere Zweiertreffs in der Küche oder ... wenn's warm war - auf dem Balkon in der Wichertstrasse.

Mit 'nem Bier - meist warm, weil aus 'ner Kiste in der Küche gezogen --- oder kurz im Kühlschrank angekühlt, wurden es immer mehr als 4. Und immer ging es lange.

Und immer lag Bettina schon im Bett, wenn ich nach ... gefühlten 15 Bier nach Hause schwankte.

Sehr vorsichtig tapsend schlich ich mich ... vom Balkon am Bett vorbeit - sie im Schlaf kurrend und Sascha sagte breit grinsend: eeenß hab ik noch.
So saßen wir bei dem eeenem letzten in der Küche. Sascha rauchte bis es neblig wurde und sage: iß ja meene Küche ...und klappte das Oberlicht an.
Vor allem aber erinnere ich mich an eine Unterhaltung von vor 2 Jahren: Wir saßen auf bessagtem Balkon und Sascha sprach darüber, wie schwer es für ihn ist, seinen Job zu machen und wie er als Architekt versucht, nicht zu versagen - vor allem aber als Mann für Bettina und für seine Familie. Er mochte nicht wirklich die Kundengespräche über Musterwohnungen im Prenzlauer Bogen führen. Er sagte: er möchte, dass seine Familie wieder stolz auf ihn ist, dass er genügend Geld verdient.

Als ich zu Hause ankam, fand ich diese Mail von Sascha.

Lieber Bert,
habe vielen Dank für Deinen lieben Besuch und vor allem für Deine Unterstützung.
Mich interessiert ja auch, wie es Dir geht, wie Du vorankommst. Aber es ging wieder einmal nur um mich. Das tat mir leid, aber es war auch schon spät.
Hab Dank dafür.
Liebe Grüße, Sascha

Bert Lehwald

Mein lieber Sascha,

wenn ich an dich denke, jetzt an dich denke, ist mein Kopf voller Gedanken an dich und an Situationen die wir zusammen erlebt haben, in denen wir gelacht, gesungen, getanzt, gestritten, getrunken, geweint, uns gegenseitig genervt, wieder vertragen und wieder gelacht und getrunken haben. Mein Herz ist voller Gefühle. Du warst ein toller Freund. Du warst nie halb da, sondern immer ganz.

Jetzt bist du weg.....im Universum unterwegs.....du weißt das ich daran glaube, nicht an Gott, sondern an das Universum und so bin ich ganz fest davon überzeugt, dass wir uns irgendwann wieder sehen. Deshalb werde ich darauf achten und genau hinsehen und hingucken. Wenn ich jemand ein Gedicht von Kurt Schwitters vorlesen höre, ich auf einer Dienstreise Frank Neumann treffe, irgendwo Katja Steiner eingraviert ist, oder bei einer Party jemand am Tisch, zwischen den anderen Leuten einfach eingeschlafen ist....dann weiß ich, du warst schon da oder bist noch da.....Gute Reise und bis dann.....in Liebe - Andrea

Andrea Brachmann

Lieber Sascha, es hat verdammt viel Spaß gemacht

Nicht nur, dass einige riesige, Hochhäuser tragende Balken über der U-Bahn am Potsdamer Platz wohl immer noch nicht liegen würden...
Nein, es war bei all dem Stress, den ständigen Wellen zwischen Euphorie und Verdruss einfach schön, jemand zu haben, der gerade wenn die Anspannung bei allen am größten war, erst mal einen lockeren Spruch und ein breites Grinsen auf den Tisch warf. Der bei aller Arbeit immer wieder durch eigenes Handeln mahnte, anzuhalten - zu genießen was man geschafft und geschaffen hat.

Nicht nur großes, wie euer grandioses Video für die U-Bahn Überbauung, sondern auch kleine Dinge wie das Freitag-Abend-Baustellen-Bier mit Bernd und Dir, mit Blick in die riesigen Tunnelröhren und dann spinnen, was man darin alles machen könnte....Eishotel, Kartbahn, die längste Bar Berlins .... Der Ausflug mit deinen Kids über die Baustelle mit Minihelmen und Erlebnisgarantie. Oder einfach nur "Los wir roochen eene!" mit mir als Nichtraucher ;) und dann mal 10 Minuten quatschen und erinnern an den Prüfstatiker - Trottel mit seinen offenen Schnürsenkeln und seiner Angst, der Balken, der später laut seinen eigenen Berechnungen mehr als hundert Tonnen trägt, könnte unter ihm zusammenbrechen - Lachen!!

Unser letztes Bier, am Strand in Lissabon. Ich auf den Felsen am Ufer, du da hinten, wo im Atlantik die Sonne langsam und dunkelrot untergeht......

Ich hätte dich verdammt gern dabei gehabt, bei all den nächsten, neuen Schritten.

Bis bald, Jan

Jan Kretzschmar

...

Er war für mich ein sehr sehr guter Freund, ein außergewöhnlicher Mensch. Der Verlust ist immer noch nicht zu fassen.

Frank Frenzel

Nachruf

Gleich nach dem Sommer folgt nun der Winter.
Eingefroren ist jegliche Freude,
Traurigkeit mischt sich in jede Erinnerung.
Ein Stück von jedem von uns nimmst du mit.
Reißt es aus uns heraus, so wie du aus dem Leben gerissen wurdest.
Vieles von Dir bleibt in uns zurück.
Das werden wir nicht vergessen.
Worte, wer findet sie, die richtigen?
Zunächst nur Trauer ,Bedrückung.
Der nächste Sommer wird kommen.
Doch vor ihm liegt der dunkle Winter.
Durch diesen erst müssen wir alle gehen, die zurückgeblieben sind.

Wir trauern um Dich, Sascha

Netti und Karschti

Sascha und Schwedeneisbecher

eine langjährige Tradition auf jeder meiner Eurovision Song Contest Partys. Egal ob Schweden überhaupt teilnahm, Sascha baute die Becher zusammen und brannte sich so auch in die Gehirne all jener Gäste ein, die ihn nicht so gut kannten. "Ach, das ist doch der mit den Schwedeneisbechern", heißt es bis heute, wenn die Rede auf ihn kommt. Und damit das so bleibt, haben wir auf deinem 50. Geburtstag in diesem Jahr beschlossen, deine besondere Eiskreation auch in Zukunft anzubieten - als "Schwedeneisbecher Sascha". Dann biste immer mit dabei, egal ob es Schweden ins Finale schafft oder nicht.

Karsten Blumenthal

Ja,

es fällt sichtlich schwer wenn man selbst schon auch des Trostes bedürftig. Und so möchten wir ganz eng bei Ihnen stehen und des guten und angenehmen Miteinanders mit Sascha Rummel gedenken.

Gabi und Bernd Wippert-Burg Kriebstein

Halleluhja

Sascha hast du noch ein Bier? Haleluhja
Sascha trinkst du noch mit mir? haleluhuuuja ...

Sascha - ich denke gern an die Abende in eurer Küche, an die Bierverkostung an Blödeleien und unsinnige Sprüche, an ernste Gespräche und spontane Abstürze in Blankenese, Berlin und Senzig.

R.I.P - SASCHA !!

Axel Cramer